Die Olympischen Spiele waren das größte Sportfest der Antike. Die Sieger genossen höchstes Ansehen. Ihr Ruhm wurde durch die größten Dichter besungen und in Gestalt der Siegerstatuen auf höchstem künstlerischen Niveau durch ein ganzes Jahrtausend konserviert. Athleten und Zuschauer kamen aus der gesamten griechischen Oikoumene - von Marseille im Westen bis an den Indus, von der Krim im Norden bis hin zu den südlichen Grenzen Ägyptens. Kein anderes kulturelles Geschehen hat Olympia als Kommunikationszentrum und Ort hellenischer Identität übertroffen. So ist es kein Wunder, dass das antike Sportfest auch in der Moderne zu dem größten globalen Ereignis werden konnte, das alle vier Jahre die Welt elektrisiert. Pierre de Coubertin ist es zu verdanken, dass ihre Wiederbelebung mit den Olympischen Spielen Athen 1896 auf internationalem Niveau gelang. Kaum bekannt ist jedoch, dass der französische Baron erst am Ende einer langen Reihe von Bemühungen zu ihrer Rekonstruktion steht, die in der Renaissance ihren Anfang genommen hat. Insbesondere Initiativen im Griechenland des 19. Jahrhunderts haben hier nach der Befreiung von einer langen Fremdherrschaft Bahnbrechendes geleistet. In diesem Buch wird zum ersten Male in der deutschsprachigern Literatur von diesen Bemühungen ausführlich berichtet.