Tangotanzen ist weltweit in Mode gekommen – eine Erfolgsstory mit vielen Gesichtern. Ökonomische, historische und politische Aspekte spielen eine große Rolle, ebenso Sinnlichkeit und Emotionalität, wie dieses Buch am Beispiel der Tangoszenen von Buenos Aires und Amsterdam zeigt. Transnational können empathische Gemeinschaften entstehen, die der sozialen Deprivation der Spätmoderne entgegenwirken. Damit werden der Debatte um die Beziehung von globalem Süden und Norden neue Facetten hinzugefügt.
Exklusiv für die vorliegende Ausgabe hat die Autorin ein neues Vorwort verfasst: „Tango nach Corona“. Es schildert die desaströsen Auswirkungen eines strengen Lockdowns auf die Tangoszene, die verschiedenen Überlebensstrategien der Betroffenen und den nunmehr veränderten transnationalen Kulturraum des Tangos, wie auch dessen Widerstandsfähigkeit. Soziale Bedeutung und Funktion des Tangotanzens traten durch die Krise besonders ins Bewusstsein und haben das Wiederaufleben der Szene beeinflusst. „…dies hat mir die Pandemie nahe gebracht - dass er einige der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse anspricht, weil er in Zeiten der Bedrängnis einen Raum bietet für Traurigkeit wie für Trost“ (Kathy Davis in ihrem neuen Vorwort).