Das groBte Hindernis, das dem interdisziplinaren Gedankenaustausch im Wege steht, ist haufig der Jargon. Wahrend des Symposiums, des sen Beitrage und Diskus- sionen auf den folgenden Seiten verOffentlicht werden, versuchten wir natiirlich, jede unnotig verschleiernde Fachsprache auszuschalten; gleichzeitig waren wir be- strebt, ein vie! ehrgeizigeres Ziel zu erreichen: die Konfrontation mit den intellektu- ellen Sachverhalten, die mit der Verwendung des Wortes "Evaluation" in der Medi- zin und den Gesundheitsdiensten verbunden sind. Zu diesem Zweck wurde eine sorgfaltig ausgewahlte Gruppe von Experten aus den Gebieten der Medizin, der Epidemiologie und der Gesundheitsokonomie einge!aden, zum selben Thema Vor- trage zu halten. Sie wurden entweder aufgrund ihres Rufs als "Synthetiker" oder als empirische "Analytiker" oder - die seltenste Expertengruppe - als beides in einer Person gebeten, ihren Beitrag zu leisten. Urn den Praxisbezug zu gewahrleisten wurden 3 Verfahren ausgewahlt, fUr die bereits Evaluationen voriagen, von denen jedoch jedes besondere Probleme auf- warf. 1m ersten Fall handelte es sich urn die Behandlung des Nierenversagens durch verschiedene Dialyseverfahren. Die Evaluation dieser Therapiemethoden reicht verhaltnismaBig weit zurUck, und die entsprechende Literatur ist umfang- reich. Insbesondere stellen sich aber weitreichende konzeptuelle Fragen fUr die Ge- sundheitsdienste der Industriegesellschaften sowohl in bezug auf den Umfang der bereitzustellenden Programme, die Art und die Kombination der Behandlungen als auch beziiglich der Auswahl der zu behandelnden Patienten. Die Messung des Er- folgs der diversen Strategien verursacht okonomische und medizinisch-soziale Pro- bleme besonderer Art.