Obwohl Anton Webern sehr wenig fur Soloklavier komponiert hat, sind seine "Variationen fur Klavier" Op. 27 unstrittig ein Meilenstein in der Geschichte der Klavierliteratur. Auch die drei Klavierstucke von 1924/25 haben wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnen. Dagegen blieben die zahlreichen Satze bzw. Fragmente fur Klavier aus seiner Studienzeit bisher unbeachtet. In dieser Studie wird eine philologische Untersuchung dieser undatierten Satze und Fragmente durchgefuhrt, um die Quellenlage zu klaren, die Materialien so weit wie moglich chronologisch zu ordnen und Licht in editorische Diskrepanzen bei den zwei posthum erschienenen Satzen ("Satz fur Klavier" M. 112 und "Rondo fur Klavier" M. 114) zu bringen. Analytische Bemerkungen sollen einen Einblick in die kompositorische Entwicklung Weberns wahrend seiner Studienzeit gewahren. Des weiteren werden der Einfluss seiner fruhen Lehrer Edwin Komauer, Hermann Gradener und Karl Nawratil sowie die Frage nach den pianistischen Fahigkeiten Weberns eingehend erortert."