Der vorliegende Band vereinigt neue und überarbeitete ältere Aufsätze zu den Werten und Normen bei einigen griechischen und römischen Autoren.
Es wird gefragt: Welche Kräfte garantieren nach Hesiod die Ordnung des Kosmos, welche gefährden ihn, welche das Leben der Menschen? Nach welchen Maßstäben beurteilt Thukydides einzelne Politiker oder ganze Poleis, welche Gedanken entwickelt Platon zum Wesen der Tugenden, welche Anforderungen stellt Aristoteles an den vorbildlichen Redner, wie versuchen Philon, Clemens von Alexandreia und Origenes Lehren der Heiden mit den eigenen zu verbinden ?
Der zweite Teil gilt Lucilius’ Kritik an seinen Zeitgenossen, Lukrez’ Versuchen, römische Begriffe in Epikurs Weltbild einzuordnen, und Ciceros Bemühen, den traditionellen Maßstäbe der Römer, die ausführlich dargestellten werden, mit rhetorischen Mitteln gerecht zu werden; weiter wird gezeigt, wie Seneca diese Maßstäbe in den Luciliusbriefen mit Lehren der Stoa verknüpft und Claudian ihnen treu bleibt, ferner, welches Bild Quintilian vom vollkommenen Redner zeichnet und welchen Beitrag Sarkophage und Triumphbögen zum Verständnis der Wertvorstellungen der Römer leisten. Ein abschließender Rückblick schildert die wechselvolle Geschichte der so genannten Kardinaltugenden.