Kunst und Kultur des 21. Jahrhunderts sind dominiert von multimedialen wie multisensorischen Sinneserfahrungen und Wahrnehmungsprozessen. Allerdings fehlt es an wissenschaftlichen Begriffen und Analyseinstrumentarien zur systematischen Untersuchung dieser Prozesse, die tradierte Vorstellungen von Erzählen, Fiktionalität und Rezeption herausfordern. Relevante Fragen in diesem Kontext sind beispielsweise, inwiefern die sinnliche Komponente der Werke ein narratives Potential aufweist und an der Erzählung der Geschichte mitwirkt, wie sie Bedeutung erzeugen kann, wie sich das Verhältnis zwischen Medienspezifik und Medienzusammenspiel fassen lässt, welche Mehrwerte sich aus der Kombination mehrerer medialer Darbietungsformen ergeben, wie sich das sprachlich oft nur schwer fassbare sinnliche Erleben bei der Rezeption konzipieren lässt und welche Konsequenzen sich für den Werkbegriff ergeben. Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen setzt sich der Band mit Beispielen multimedialer wie multisensorischer Kunst aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven auseinander.