Vonseiten der Ideengeschichte ist Bewegung in die Erforschung der Aufklärung gekommen. Die Epoche, in der traditionelle Motive der christlichen Apologetik bestritten und historische Forschungen zu den biblischen Schriften befördert wurden, stößt auf neues Interesse, weil hier eine Verflechtung verschiedener kultureller Faktoren in intensiv geführten Debatten analysiert werden kann. Für die Rezeption der Bibel ist das Spannungsverhältnis zum religionsphilosophischen Konzept der natürlichen Religion von besonderem Gewicht, denn die historisch kontingenten, kulturell divergenten Schriften der Bibel ließen sich nicht einfach dem Anspruch allgemeiner Vernünftigkeit unterwerfen. Christoph Bultmann untersucht in den vorliegenden Studien, wie das Verständnis der Bibel bei Autoren wie Robert Lowth und Johann Gottfried Herder, Johann Joachim Spalding und Gotthold Ephraim Lessing durch den kulturellen Kontext im 18. Jahrhundert geprägt wurde.