Joseph II. - Die «Condemnatio Ad Poenas Extraordinarias» - Schiffziehen Und Gassenkehren
Schiffziehen in Ungarn - die -Ersatztodesstrafe- - wurde als ein Teil der Strafrechtsreform Kaiser Josephs eingefuhrt und auch exekutiert. Diese sogenannte "poena extraordinaria" steht im Mittelpunkt der Arbeit. Zielsetzung ist es, die Basis fur eine adaquate Beurteilung der bisher wenig bekannten -Erfindung- des kaiserlichen Reformers zu schaffen. Hierzu dienen Tagebucher, Protokolle und Akten des Hofkriegsrates als Quellen, zeitgenossische Autoren vervollstandigen das Bild. Es ist festzuhalten, dass von den 1200 in den Jahren von 1784 bis 1789 zum Schiffziehen verurteilten Delinquenten 740 eines qualvollen Todes starben. Zuvor aber waren sie der Gesellschaft von Nutzen gewesen, wie es dem Utilitatsdenken des Kaisers entsprach, der aufgrund solcher Erwagungen die zu -schnelle- Todesstrafe abgelehnt hatte."