Der Begriff ‚Lebenskunst‘ ist in der Beratungsliteratur, Praktischen Philosophie und theologischen Fächern schnell populär geworden. Aber kann er auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit als Leitkategorie dienen? Dieser Band fragt im Gespräch mit Philosophie, Pädagogik und Therapeutik und in ökumenischer theologischer Kooperation nach der Tragfähigkeit des Lebenskunstkonzepts. Damit findet zum ersten Mal in der deutschsprachigen Wissenschaft ein vertiefter Austausch zwischen theologischen und kulturwissenschaftlichen bzw. philosophischen Ansätzen einer Theorie der Lebenskunst statt. Der Band richtet sich an alle, die theoretisch wie praktisch an Fragen der Lebenskunst und an ihrer theoretisch-konzeptionellen Vertiefung interessiert sind. Diskutiert wird, was Theologie in die Lebenskunstdiskurse und die konkreten Fragestellungen einer Alltagsethik einzubringen hat und wo sie von den kulturwissenschaftlichen Lebenskunstdiskursen lernen kann. Wo gibt es Brücken zwischen therapeutischen Lebenskunstansätzen und christlicher Seelsorge? Wie wird Kunst theologisch wahrgenommen und was bedeutet das für ein Lebenskunstdenken? Ein eigener Akzent liegt auf der Klärung von Gender-Fragen und sexueller Identität und auf der Bedeutung transhumaner Vorstellungen von Lebenskunst(-hilfe), etwa durch Robotik und KI. Wie Lebenskunst zu erlernen wäre, ist Gegenstand eines Dialogs zwischen Vertretenden der Allgemeinpädagogik und der Religionspädagogik.