Die Beziehungen zwischen dem pathologisch-anatomischen Ablauf eines Pro- zesses im Magen und der sekretorischen Leistung bzw. Insuffizienz sind keines- wegs so einfacher Natur, daB man von einer Parallelitat - auch nicht einzelner Stadien-sprechen konnte. Das Beispiel W. J. (S. 244-246) zeigt u. a. das Gegen- teil: Bei histologisch nachweisbarer atrophischer Gastritis fand sich eine gute Sektetion und gute Proteolyse. Wir konnen also im Einzelfall weder von der atro- phis chen Gastritis auf eine schlechte Proteolyse schlieBen noch umgekehrt yon der schlechten Proteolyse auf einen irreversiblen atrophischen ProzeB der Ma- genschleimhaut. Beide konnen parallel gehen, sie muss en es aber nicht. Wie die o. a. Beispiele beim ausgedehnten zerfallenden Magen-Ca. und die Resektionsfalle mit dem aIle Wandschichten durchwachsenden Ca. zeigen, haben wir folgende Gesichtspunkte zu beachten: 1. Eine "gute" Proteolyse kann vorgetauscht werden durch Kurvenanstieg der EiweiBspaltprodukte infolge Zustroms derartiger oder mit der gleichen Me- thode erfaBbarer Substanzen aus dem zerfallenden Tumor. 2. Der schlechten Proteolyse der meisten opera bIen und inoperablen Magen- Carcinome liegen folgende Faktoren zugrunde: a) der Ausfall funktionstuchtigen Drusen-Epithels; b) die durch den AuszehrungsprozeB des Ca. bedingte Hypalbuminamie bzw. Hypoproteinamie, die die Ursache der Hypofermentie verschiedenen Grades sein konnen und in einem Circulus vitiosus mit der krankheitsbedingten Mangelernah- rung einen der die Carcinom-Kachexie bestimenden Faktoren darstellt. Dabei gehen Ausfall an Drusen-Epithel und Storung der Fermentsynthese Hand in Hand. c) Ausfall oder Verminderung der die Proteolyse begunstigenden morpholo- gischen Faktoren: Speicher-und Durchmischungsfunktion.