Internationalisierung und Globalisierung sind schon lange nicht mehr Themen, die nur für Industrieunternehmen relevant sind. Das am Umsatz gemessen größte Unternehmen der Welt (Wal-Mart) ist ebenso ein international agierendes Dienstleistungsunternehmen wie das weltweit gewinnstärkste (Citigroup). Auch in den Rankings von Marken nach ihrem Markenwert gehören international agierende Dienstleister aus ganz unterschiedli chen Branchen (wie Microsoft oder McDonald's) zur Spitzengruppe. Darüber hinaus ist der Trend festzustellen, dass - wie im industriellen Sektor - auch im Dienstleistungsbe reich nicht nur Großunternehmen international agieren, sondern dass auch kleinere und mittelgroße Unternehmen ihren Wirkungskreis über die nationalen Grenzen hinaus aus dehnen. Dementsprechend weist der internationale Handel von Dienstleistungen über durchschnittliche Wachstumsraten aus und folglich steigt dessen Anteil am gesamten Welthandel. In fortgeschrittenen Volkswirtschaften beläuft sich der Anteil der Dienstleistungen an der Bruttowertschöpfung und der Beschäftigtenzahl auf durchschnittlich mehr als 70 Prozent. Wenn nun der Anteil des Dienstleistungshandels am Welthandel auf ca. 25 Pro zent geschätzt wird, dann wird deutlich, dass der internationale Dienstleistungsverkehr trotz seines Anstiegs noch keineswegs der realen Bedeutung der Dienstleistungswirt schaft entspricht. Das gilt selbst für wirtschaftlich stark verflochtene Wirtschaftsräume wie für den europäischen Binnenmarkt. So kommt die Kommission der Europäischen Gemeinschaften zu dem Schluss, dass das beachtliche Potenzial des Dienstleistungssek tors für Wachstum und Beschäftigung im Binnenmarkt noch kaum ausgeschöpft ist, und sie bemüht sich durch die Vorlage des Entwurfs einerRichtlinie des europäischen Par laments und des Rates über Dienstleistungen vor allem darum, bestehende rechtliche Hindernisse des internationalen Dienstleistungsverkehrs zu beseitigen.