Über Integrierte Unternehmenskommunikation zu sprechen gleicht einer Rechnung mit drei Unbekannten: Unternehmen, Kommunikation und Integration. Wie immer man diese Unbekannten theoretisch wie praktisch flillt, immer erweist sich sofort, dass jede Start operation weitreichende Folgen hat, da keines der drei Konzepte ohne Berücksichtigung der anderen bestimmt werden kann. Konzipiert man etwa ein Unternehmen als hierarchisch strukturierte Organisation, dann bleiben ftir die Lösung von internen wie externen Kommunikationsproblemen nur solche Optionen, die Kommunikation als Verlautbarung und nicht als interaktive Sinnproduktion modellieren. Versteht man Kommunikation als soziales Geschehen, das von kognitiv auto nomen Aktanten betrieben wird, dann erscheint Kommunikation als eine zentrale Ressource jeden Unternehmens, der genügend Raum für produktive Selbstorganisation gegeben werden muss. Handelt es sich bei einem Unternehmen um eine funktional aus differenzierte Organisation, dann stellt sich die Frage nach einer Integration kommunika tiver Prozesse in Form einer Optimierung von Ausdifferenzierung und Entdifferenzierung. Konzipiert man Organisationen allein über den systematischen Zusammenhang vo11 Ent scheidungen, dann verliert man leicht die Rolle von Aktanten aus dem Blick, die hinter dem Zustandekommen und der Durchsetzung von Entscheidungen stehen und notwendi gerweise ihre volle kognitiv, affektiv und moralisch bestimmte Komplexität in jedes Unternehmen einbringen.