Entscheidungen in der Unternehmenspraxis sind haufig dadurch gekennzeichnet, dass die Annahmen der vollstandigen Rationalitat verletzt werden. Die jungere betriebswirtschaftliche Entscheidungsforschung setzt sich u.a. mit diesen systematischen Verstossen gegen die Rationalitatsannahme auseinander. Ein bislang wenig beachtetes Phanomen stellt die Verlust-Eskalation dar. Die Studie setzt sich mit diesem Phanomen auseinander und beschaftigt sich mit der Frage, warum Entscheidungspersonen -gutes Geld schlechtem hinterherwerfen-. Im theoretischen Teil wird, basierend auf der Prospect Theorie und motivations-theoretischen Ansatzen zunachst ein integriertes Modell der Verlust-Eskalation entwickelt. Die im Rahmen des Modells entwickelten Hypothesen werden dann im zweiten Teil der Untersuchung, an der sowohl Unternehmenspraktiker als auch Studenten teilnahmen, empirisch getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Komponenten des Entscheidungskontexts, wie die Zielerreichung, als auch Variablen der Entscheidungsperson, wie beispielsweise die Risikowahrnehmung, die Tendenz zur Verlust-Eskalation nachhaltig beeinflussen. Abschliessend gibt der Autor Hinweise zur Gestaltung moglichst eskalationsarmer Entscheidungsprozesse sowie Impulse fur weitere Forschungsarbeiten."