In dem wunderbaren Bilderbuch „Der Grüffelo“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson w- dert eine Maus durch den Wald und trifft dort verschiedene Tiere, die sie allesamt verspeisen wollen. Die Maus entkommt diesen Bedrohungen, indem sie jedem Tier detailliert vom schrecklichen „Grüffelo“ erzählt, den sie genau an diesem Ort und zu dieser Zeit treffen will und zu dessen Lieblingsspeise ausgerechnet das jeweilige Tier gehört. Aus Angst vor dieser - drohung flüchten die Tiere sofort und lassen die Maus in Ruhe. Dann jedoch wird aus der vermeintlich fiktiven Bedrohung ernst. Es gibt ihn doch, den „Grüffelo“. Was die Maus auf ihrer Wanderung durch den Wald vor Bedrohungen geschützt hat, wird nun selbst zur Bed- hung. Ganz ähnliche Erfahrungen machen derzeit Demokratien. Aus Institutionen, Regeln, Prozeduren, die die Demokratie schützen sollen, erwachsen Bedrohungen für die Demokratie selbst. Die Ursachen für diese Transformation sind vielfältig, sie finden sich sowohl innerhalb als auch außerhalb des demokratischen Prozesses. Ob die Demokratien diesen Bedrohungen gewachsen sein werden, wird darum ganz wesentlich davon abhängen, wie sie ihnen begegnen. Das gilt genauso für unsere Maus. Sie erklärt dem Grüffelo, dass sie das am meisten gefürch- te Tier im Wald sei, und wandert mit ihm demonstrativ in den Wald zurück. Dort treffen b- de wieder auf die verschiedenen Tiere, die im Angesicht von Maus und Grüffelo sofort die Flucht antreten. Der Grüffelo ist beeindruckt und schlägt sich selbst in die Büsche, als die Maus ihm von Grüffelogrütze vorschwärmt.