In den letzten Jahren hat das Investment Banking innerhalb der Banken-Industrie gegenüber dem Commercial Banking erheblich an Bedeutung gewonnen. Dabei unterteilt es sich traditionell in das Geschäft mit juristischen Personen, Wholesale Investment Banking genannt, und das Geschäft mit natürlichen Personen, welches als Retail Investment Banking bezeichnet wird. Eine der großen strategischen Herausforderungen, mit denen sich die zur Zeit in einem starken Umbruch befindliche Investment-Banking-Industrie konfrontiert sieht, betrifft die Frage, inwieweit diese traditionelle Trennung zwischen Wholesale- und Retail Geschäft aufzuheben ist. Im vergangenen Jahr haben zwei bedeutende Transaktionen innerhalb dieser Industrie in den USA, zum einen die Übernahme des drittgrößten Retail Brokers und Kreditkartenanbieters Dean Witter, Discover durch Morgan Stanley, eine der weltweit führenden Wholesale-Investment-Banken, zum anderen das Kooperationsabkommen zwischen Amerikas größtem Anbieter von Investmentfonds, Fidelity, und der Wholesale-Investment-Bank Salomon Brothers möglicherweise wichtigen Handlungsbedarf unter diesem Aspekt verschärft aufgezeigt. Der Autor geht in seiner hier vorliegenden Arbeit der Frage nach, inwieweit eine solche Integration von Wholesale und Retail Banking in der Investment-Banking Industrie aus ökonomischer Perspektive vorteilhaft ist. Dazu wurden Strategien der Vorwärts- und Rückwärtsintegration sowohl unternehmensbezogen aus finanz- und leistungswirtschaftlicher Perspektive als auch wettbewerbsbezogen einer Beurteilung unterzogen.