Die alte Gleichung
Das Fremde im Eigenen und das Eigene im Fremden - eine solche Gleichung macht rasch deutlich, worum es in der internationalen Gruppenausstellung der Galerie im Taxispalais, Innsbruck, im Herbst 2013 geht: Auch in Österreich ist gewählt worden, hat die rechtspopulistische FPÖ mit allen Mitteln darum gefightet, stärkste Partei im Bundesparlament zu werden. Ausstellung und Buch handeln vom Spiel mit dem Fremden, das viele Künstlerinnen und Künstler reizt, etwa, sich dem Unvertrauten auszusetzen, unbekanntes Terrain zu betreten, die Regeln und Verhaltensweisen anderer sozialer Gruppen zu erkunden, den geschichtlichen Wandel und die gegenwärtige Verfasstheit von Gegenden und Orten zu recherchieren. Praktiken also, vor denen gerade rechte Parteien ihre vermeintliche Klientel bewahren wollen - gerne auch mit entsprechend drastischen Methoden, wie sie nie müde werden zu betonen. Künstler aktivieren dagegen, um sich diesen Risiken auszusetzen, die unterschiedlichsten Medien, neben Fotografien enstehen Videos und Performances, kommt es zu Installation wie auch Interventionen, werden aber auch sammelnde und archivierende Praktiken eingesetzt. So entsteht eine panoramaartige Vielschichtigkeit, werden Bilder des Fremden wie des Eigenen sichtbar, weil andere Identitäten und Lebensformen gezeigt, kulturelle und soziale Selbstverständlichkeiten hinterfragt werden, was vielleicht etwas zu neuen, unverkrampfteren Wahrnehmungsweisen beisteuert. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sind: Martin Brand, Mark Dion, Carmen Dobre, Hans-Peter Feldmann, FORT, Coco Fusco, Sofia Hultén, Sven Hohne, Joachim Koester, Peter Piller, Gillian Wearing, Clemens von Wedemeyer, Anna Witt und Tobias Zielony.