Seit dem Gang der Daimler Benz AG an die New York Stock Exchange im Oktober 1993 wächst das Interesse deutscher Unternehmen an einer Bilanzierung nach US-GAAP bzw. nach den Normen des IASC. In der Literatur werden diese Standards mit den deutschen Rechnungslegungsvorschriften verglichen und ihre Über- oder Unterlegenheit diskutiert. Nach der Verabschiedung des Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetzes wird die Anwen dung ausländischer und multinationaler Normen bei der Aufstellung deutscher Konzernab schlüsse unter bestimmten Bedingungen in Zukunft möglich sein. Bislang wenig beachtet wurde die Frage, ob der Prozeß, in dessen Verlauf in Deutschland die Rechnungslegungsnormen generiert werden, dieser Entwicklung gerecht wird, oder ob die seit der Verabschiedung der Vierten, Siebten und Achten EG-Richtlinie eingetretenen Veränderungen der Rahmenbedingungen eine Reformierung des Normensetzungsprozes ses erforderlich machen. Dieser Thematik widmet sich die vorliegende Arbeit. Nach einer Untersuchung des deutschen Normensetzungsprozesses und den Einflußfakto ren, denen er unterliegt, werden alternative, in anderen Ländern bestehende Verfahren be trachtet. Die dabei aufgezeigten Vor- und Nachteile dienen als Grundlage zu einer Beurtei lung der Normensetzung durch den Gesetzgeber auf der einen und durch eine private Kommission auf der anderen Seite. Im Hauptteil der Arbeit setzt sich die Verfasserin aus führlich mit drei Möglichkeiten zur Änderung des deutschen Normensetzungsprozesses auseinander und spricht dabei eine Vielzahl zu untersuchender Aspekte an. Zuletzt äußert sie eine Empfehlung zur Veränderung des Prozesses.