Anlässlich seines vierzigsten Todestags im Jahr 2010 widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt dem Maler und Zeichner Uwe Lausen eine große Retrospektive. Der Autodidakt zählt zu den wichtigsten Vertretern der figurativen Malerei der 1960er Jahre in Europa. Höchst eigenständig verarbeitete Uwe Lausen ab 1964 Pop-Art und Hyperrealismus und reflektierte dabei schonungslos und seismografisch die damalige Gesellschaft. Auch politisch engagierte er sich im Umfeld kulturrevolutionärer Gruppen wie SPUR und Situationistische Internationale. Aus diesem politisch-kulturellen Untergrund stammen seine Bildmotive, die Erfahrungen mit Drogen ebenso beinhalten wie den Kampf gegen die autoritären Strukturen des Nachkriegsdeutschlands. Die Aufarbeitung von Uwe Lausens kurzen und bewegten Leben und seiner einzigartigen Malerei zeigt, dass er auf eine Stufe mit Künstlern wie Gerhard Richter, Sigmar Polke und Konrad Lueg zu setzen ist. Nach der ersten und bisher einzigen Retrospektive im Lenbachhaus München 1984 wird Uwe Lausens eindringliches Werk in Frankfurt nun erneut einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.