<h2>Nostalgie ohne nostalgisch zu sein</h2><p>»Das Déja-vu-Erlebnis«, schreibt Margit Brehm in ihrem Text zu den allerneuesten Arbeiten des 1976 geborenen Schwontkowski-Schülers Volker Hueller, »ist eine Täuschung der Sinne.« Das mag an den eigenen Zielgedanken des Künstler liegen, wie etwa mit der Ausdifferenzierung der Grundfragen der Malerei seit Beginn des 20. Jahrhunderts umzugehen ist, führt also direkt in das Spannungsverhältnis zwischen Abstraktion und Figuration, aber eben auch zu Fragen wie der Oberflächenbehandlung des Bildes. Schon früh hat Volker Hueller Fremdmaterialien auf die Bildgründe eingebracht und in den Flächenformen auch bearbeitet. Folien, PVC, Kunstfell oder Reptilienhautimitate sind also nur bedingt als Mittel der Collage eingesetzt, sondern vielmehr den Bildern regelrecht einverleibt. So gelingt es Volker Hueller auch das Spiel mit der prinzipiellen Affinität zwischen Ornament und Abstraktion, bis hin zur Integration der menschlichen Figur, stets zu einem Gesamtbild aufzubauen.
Roberta Smith hat Ende 2009 in der »New York Times« neidvoll erklärt, die deutschen Künstler heutzutage verstünden es einfach besser, dass sich Ironie und Ernsthaftigkeit nicht gegenseitig ausschließen müssten, und dass es Mr Hueller, der einen zarten Umgang mit der Radierung und eine derbe Liebenswürdigkeit in der Malerei pflege, geflissentlich vermeide, diese Tatsache zu übertreiben.</p><p>Ausstellung:
Grimm Gallery, Amsterdam, 26/11/2011-7/1/2012
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