Allen moglichen sozialen Tatbestanden wird von den Zeitgenossen, die wie der Ochs vor'm neuen Tor davorstehen, die Eigenschaft einer "Zeitmauer" zuerkannt. Dahinter werde alles anders sein. Und in die Freude der Zeitge- nossen, mit dabei sein zu durfen, wenn die groBe Wende eintritt, mischt sich al1enfalls ein wenig Beklommenheit uber die atemberaubenden Termino- logien, mit denen die sympathisierenden Sozialwissenschaftler, Ochsentrei- ber gewissermaBen, diese sozialen Tatbestande beschreiben und deuten. Die westeuropaischen Friedensbewegungen und die ubrigen neuen so- zialen Bewegungen gehoren zu solchen Phanomenen, urn die ein ganzer Wust von Literatur entstanden und weiter im Entstehen begriffen ist. Das meiste davon zeichnet sich selbst dort, wo es strikt empirisch zugehen solI, durch feurigen Bekenntniseifer aus. Die Kampflinie der verfeindeten Parteien ver- lauft zwar maanderformig; aber von genugend groBer Entfernung aus kann man die Diskurs-Koalitionen doch klar genug unterscheiden. Hier die Ver- fechter des "social change as usual", dort die Anhanger der These von der epochalen Veranderung im sozialen Gefiige der westeuropaischen Gese- schaften und ihres kollektiven WertbewuBtseins.