Eine okonomische Analyse der Bedeutung des Konzepts strategi- scher Unternehmensfuhrung fUr die Betriebswirtschaftslehre setzt - und dar;n folge ich Gutenberg - eine Theorie der Unternehmung voraus. die sich aus einer allgemeinen Theorie der okonomischen Strukturen der Marktgesellschaft. ihren Bedingungen und ihren Aus- wirkungen ableiten liiBt. Zur BegrUndung dieses (Ableitungs-)Zusam- menhangs zwischen UnternehmensfUhrung. Unternehmenstheor;e und Marktokonomie bieten sich nun zwei konkurrierende Paradigmen in der Okonomie an. die Allgemeine Gleichgewichtstheorie der Neoklas- sik (so wie sie von enwickelt wurde) einerseits und die (auf Kaldor. Robinson und Pasinetti zurUckgehende) Post-Keynesia- nische Theorie andererseits. Die fUr eine Theorie der Betriebswirtschaftslehre entscheidende Differenz beider Paradigmen besteht in der unterschiedlichen Be- handlung der mikrookonomischen Basis. Die Allgemeine Gleich- wi chtstheorie geht von "voll kORlmenen Markten" aus. auf denen die mi krookonomi schen Einheiten (Unternehmen und Hausha 1 te) "Prei sneh- mer": ind. die Post-Keynesianische Theorie von "unvollkommenen Mark- ten" mit signifikanten monopolistischen Elementen. Das Basismodell der Neoklassik ist die vollkommene Konkurrenz. bei der der Konkur- renzpreis maBgebend fUr die Struktur und das Volumen der Produk- tion und die Verteilung ist. Er bestimmt auch (kurzfristig) den Auslastungsgrad der Kapazitaten und (langfristig) die gesamtwirt- schaftliche Aufteilung der Ressourcen zwischen Konsum und Investi- tionen. Oas Basismodell der Post-Keynesianischen Theorie setzt zwar ebenfalls einen "wirksamen Wettbewerb" voraus. i'i. ir die Struk- tur und das Volumen Produktion und fur die Verteilung ist aber nicht der Konkurrenzpreis maBgebend. Aus ihrer Sicht bestimmen die Investitionen die Dynamik des okonomischen Prozesses.