Wenn ich hier eine okonomische Theorie der Organisation vorlege, so habe ich damit ver- sucht, den Grundgedanken systematisch weiterzufUhren, den ich auch in meinem Buch "Unternehmensokonomie" dargelegt habe. Es gibt eine Theorie der Betriebswirtschafts- lehre, die ihre Grundlagen aus der Auseinandersetzung mit dem neoklassischen Denk- system und seinen wissenschaftlichen Methoden gewinnt, und diese Tradition okono- mischer Fundierung, die sich auf das Theorie-und Lehrgebaude Gutenbergs berufen kann, in die Betriebswirtschaftslehre der Organisation einzubringen und bedeutend aus- fUhrlicher zu diskutieren, ist die Absicht der hier vorgelegten EinfUhrung. Sie befaBt sich mit der Unternehmung als Organisation im Gesamtzusammenhang der Organisation okonomischer Aktivitaten und dessen Rahmen-Institutionen. Das Wechselverhaltnis zwischen beiden Ebenen definiert der Vermittlungszusammenhang von Marktinstitutio- nen und innerer Verfassung der Unternehmen. Dem entsprechen auch die theoretischen Beztige: die neoklassische Marktanalyse wird urn eine Theorie der Institutionen erweitert; die Theorie der Institutionen liefert den Rahmen fUr die Organisationsanalysen. Damit gelangen Marktmodell, Unternehmensordnung und Unternehmensorganisation als Ein- heit in den Blick einer Theorie der Institutionen. Vielleicht kann ich die Absicht des Buches am besten so erklaren. Ein groBer Teil der neu- eren okonomischen Theorie der Institutionen geht von einem begrenzteren Gesichtspunkt aus als das nach Umfang und Differenziertheit eindrucksvolle Gedankengebaude der klassischen Theorie eines Adams Smith oder Leon Walras. Die Kritik wird oft damit begrtindet, daB in deren allgemeiner Gleichgewichtstheorie fUr eine Theorie der Institu- tionen kein Platz sei. Doch nach meiner Auffassung legen sie keine systematische Ge- genkonzeption vor.