I. Ein produktionspreistheoretischer Neuansatz Eine Neuauflage bietet oft die Moglichkeit einer grundsatzlichen Revision des Textmate- rials, sei es infolge von Kommentaren und Kritik oder einer Vedinderung des Standpunk- tes des Autors. Eine grundsl1tzliche Revision war hier nicht notwendig, die Weiterfiih- rung der unternehmenstheoretischen Studien, insbesondere die Arbeiten zur Preistheorie, machten aber eine Neuorientierung des neoklassischen "markttheoretischen Ansatzes" zugunsten eines, von Sraffa herkommenden neuen kIassischen, neoricardianischen An- satzes erforderlich, und diese "produktionstheoretische" Verlinderung blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Darstellung im markt-und gleichgewichtstheoretischen TeiI der zweiten Auflage. Es IliBt sich nlimlich die produktionspreistheoretische Vertiefung nicht als bloBe Fortschreibung des markttheoretischen UnternehmensmodeIIs betreiben, der verlinderte methodische Ansatz verlindert auch den Stellenwert und die Interpretation markttheoretischer AnaIyseergebnisse. Daraus entstehen keine disjunkten Theorieansl1t- ze, insbesondere dann nicht, wenn, wie in der Erstauflage, die allgemeine Gleichge- wichtstheorie mit den Mitteln postkeynesianischer Mikrookonomie (und den Theorien Preisers und Schumpeters) in ein Konzept umgesetzt wird, mit dem sich betriebswirt- schaftlich bedeutsame FragesteIIungen behandeln lassen, weil zwischen neoricardiani- scher und postkeynesianischer Theorie eine enge Verbindung besteht; es sind aber den- noch nieht unerhebliche Eingriffe in die Marktanalyse erforderlich. Insofern ist die "preistheoretische Erweiterung" in dieser Auflage nicht Anhang zur ersten Auflage, sie enthlilt den Kern der Umarbeitung der Neuauflage. Daraus ergeben sich auch Verlinderungen bei der Wahl des Ausgangspunktes unter- nehmenstheoretischer Analysen. Ein MarktmodeII der Unternehmungen beginnt sinnvol- lerweise mit der aus dem Walrasianischen Gesamtansatz entwickelten neueren aIIgemei- nen temporalen und intertemporalen GIeichgewichtstheorie (Hicks bzw. Arrow und Debreu)l. Diese Ausgangsposition war auch Ausgangsposition der Erstauflage.