Als "Sohn Deutschlands, zunachst, Europas, dann, des Westens schliesslich und, [s]einer Nationalitat nach, Amerikaner" ist Thomas Mann ein in hohem Masse reprasentativer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk manifestieren sich Krisen und Wendepunkte, die eng mit denen der deutschen Geschichte verbunden sind. Seine Wandlungen vom Stichwortgeber der konservativen Revolution zum Verfechter der Demokratie und zum Gegner der voelkischen und reaktionaren Tendenzen der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Diktatur wie auch seine Bekenntnisse zum uberzeugten Europaer und Weltburger bilden ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte von Literatur und Politik des 20. Jahrhunderts. Der Sammelband vereinigt Aufsatze von Literaturwissenschaftlern, Schriftstellern, Medizinhistorikern und Politikern, die Facetten des motivreichen und zukunftsbestandigen Werkes von Thomas Mann beleuchten.