Padagogik und Erziehungswissenschaft haben als Praxis und Theorie an der
Konstruktion und Veranderung der Geschlechterverhaltnisse ihren Anteil.
Insofern kann eine disziplinspezifische Untersuchung dem konkreten
erzieherischen Handeln hilfreich sein, das ja zunehmend die wissenschaftliche
Orientierung beansprucht.
Mit der Thematisierung des Verhaltnisaspekts wird eine erst in den 90er Jahren
entfaltete Diskussion aufgenommen, die die Untersuchungen der 70er und 80er
Jahre, die zunachst ausschliesslich weiblichen Erziehungs-, Sozialisations- und
Bildungsformen gewidmet waren, erweitert hat und mit der Analyse auch der
mannlichen Erziehungspraxen den Blick auf die Verhaltnisperspektive erst
eroeffnen konnte.
Auf diesem Hintergrund werden Wandlungsprozesse in der gesellschaftlichen
Entwicklung der Geschlechterverhaltnisse, Ungleichheit und Differenz bewirkende
Bildungsprozesse sowie die konstruktive Gestaltung der Geschlechterverhaltnisse
durch Erziehung untersucht.