Der Umgang mit Industriebrachen ist in allen Ländern Europas und Nordamerikas ein großes Thema. Eine Art Initialzündung für deren Wiederentdeckung im großen Stil war in Deutschland die Umgestaltung eines stillgelegten Hüttenwerks ab 1990 zum Landschaftspark Duisburg Nord durch Peter Latz. Industrielle Relikte wurden dabei nicht etwa abgerissen oder überformt, sondern als integraler Teil des Gesamtkonzepts begriffen und mit neuen Nutzungen versehen. Viele weitere Projekte mit ähnlichem Ansatz sind in den letzten Jahrzehnten entstanden. Dazu zählen Parc del Clòt in Barcelona, Parque do Tejo e Trancão in Lissabon oder Michel Desvignes im Werden begriffener Parc aux Angéliques in Bordeaux.
Dieses Buch liefert jedoch nicht nur einen systematischen Handlungsrahmen für die Nachnutzung industrieller Ruinen. Es verfolgt gleichzeitig deren Geschichte: Die Autorin, Professorin für Landschaftsarchitektur an der Universität Kopenhagen, spannt einen weiten Bogen von der Ruinenromantik des 19. Jahrhunderts über den industriellen Niedergang (exemplifiziert durch Detroit) bis hin zur Wiederentdeckung der transformierten Landschaft und der Wiederentdeckung von deren Schönheit.