Die international agierenden Finanzmärkte werden im Zeitalter der Globalisierung für unser Wirtschaftssystem immer wichtiger. Sie bestimmen die industrielle und kommerzielle Entwicklung, sie beeinflussen immer stärker auch die Politik ganzer Nationen. Aber von welchen Prinzipien werden die Finanzmärkte ihrerseits gelenkt? Verhalten sie sich chaotisch, oder werden sie von einer Logik bestimmt, die analysiert werden kann? Mit der Finanzmathematik ist tatsächlich ein solches Lenkungssystem entstanden. Seit vor 30 Jahren P.A. Samuelson den Nobelpreis für seine finanzmathematischen Entwicklungen erhalten hat, hat das Fach Einzug gehalten in die Welt des Geldes. Denn von da an bediente sich die Finanzwelt für ihre Geschäfte mathematischer Werkzeuge im großen Stil. Es entstanden neue Deckungsverfahren und Risikoberechnungen, in deren Folge eine ganze Palette neuer Finanzprodukte entwickelt wurde.
Nicolas Bouleau, Mathematikprofessor an einer der großen Ingenieurschulen Frankreichs und seit zehn Jahren selbst an den mathematischen Forschungen beteiligt, berichtet über diese Entwicklungen. Dabei beschränkt er sich nicht auf die wirtschaftliche Seite, sondern zeigt in ganz grundsätzlicher Weise auf, welche Querverbindungen von der Welt der Spielhallen über die Börsen bis hin zu physikalischen Modellen der Zufallsprozesse wie der Brownschen Bewegung bestehen. Bouleau erläutert ferner das stochastische Integral nach Ito und zeigt in einer auch dem Laien verständlichen Form, wie sich aus diesen Grundlagen die moderne Finanzwissenschaft entwickelt hat.
Wer einen Einblick in die Welt der internationalen Finanzmärkte und ihrer Funktionsmechanismen erhalten will, muß dieses Buch lesen.
Translated by: P. Hiltner