Der Band bietet eine Einführung in die Rechtssoziologie und die interdisziplinäre Rechtsforschung, die sich im Anschluss an die Socio-legal Studies und die Law and Society-Forschung im angelsächsischen Raum auch im deutschsprachigen Raum herausbildet. Die 16 Beiträge erschließen in exemplarischer Weise die theoretischen, methodischen und inhaltlichen Grundlinien der Beforschung von Recht in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen – darunter z.B. Soziologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Kriminologie, Ethnologie und Philosophie. Sie geben den LeserInnen einerseits einen fundierten Überblick im Sinne einer Bestandsaufnahme. Andererseits werden zentrale Fragestellungen zukünftiger Forschungen und damit Perspektiven des Feldes skizziert. Neben den theoretischen und methodischen Grundlagen der Rechtsforschung entsteht so anhand von beispielhaften Forschungsfragen ein multiperspektivisches Bild der wissenschaftlichen Befassung mit Recht als sozialem Phänomen in den verschiedenen Disziplinen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf empirischen, zeitgenössischen und gesellschaftswissenschaftlichen Fragestellungen in den Bereichen „Funktion, Genese und Wirkung Recht“, „Anwendung und Durchsetzung von Recht“ sowie „Wandel von Recht“. Hierin zeigt sich der Charakter der interdisziplinären Rechtsforschung als einer Grundlagendisziplin, die auf eine lange Forschungstradition in Rechtssoziologie, Rechtstatsachenforschung und Rechtswirkungsforschung aufbaut.
Die HerausgeberInnen
Dr. Christian Boulanger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Dr. Julika Rosenstock ist Wissenschaftliche Angestellte der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.
Prof. Dr. Tobias Singelnstein lehrt an der Ruhr-Universität Bochum.