Die Rontgendiagnostik im Thoraxraum besteht heute etwa 7 Jahrzehnte, und es ist verstandlich, daB sich in diesem Zeitraum ein fUr den Einzelnen nicht mehr iiberschau- bares Schrifttum angesammelt hat. In allen Kulturstaaten der Erde gibt es eine groBe Zahl ganz ausgezeichneter Lehrbiicher der Diagnostik und Differentialdiagnostik im Be- reich des Respirationstraktes, ebenso informieren entsprechende Zeitschriften den Leser iiber die neuesten Beobachtungen und Forschungsergebnisse. Es ist auch nicht zu leugnen, daB wir uns eben zu der Zeit, da dieses Handbuch geschaffen wird, in einem revolutio- nierenden Umbruch befinden durch die Tatsache, daB die Bildverstarker-Fernsehtechnik die konventionelle rontgenologische Untersuchungstechnik ziemlich rasch abzulOsen be- gonnen hat. Aus geschichtlicher Sicht sei daran erinnert, daB es der groBe Pionier der Rontgeno- logie, Hofrat HOLTZKNECHT in Wien, war, der mit seiner Publikation "Rontgenologische Diagnostik der Erkrankungen der Brustorgane" 1901 eigentlich die klinische Radiologie eingeleitet hat.
Urn der Aufgabe dieses Handbuches gerecht zu werden und urn das Bedeutende aus dem Schrifttum zusammenzutragen und urn den anfallenden Stoff sinngemaB zu ordnen, war es notwendig geworden, den Thoraxband IX mit 5 Unterbanden zu planen. Der vorliegende dritte Teilband wird eingeleitet mit den Ventilationsstorungen der Lunge. Nach der Diskussion der Probleme der Lungenbeliiftung und ihrer Patho-Physiologie werden die Bronchusstenose, das Lungenemphysem und die Lungenatelektase im all- gemeinen, das Mittellappen- und Lingulasyndrom im besonderen diskutiert. Das ront- genologische Vorgehen bei der Untersuchung dieser einzelnen Ursa chen der Ventilations- storung leitet iiber zu einer eingehenden ErkHirung der bei der rontgenologischen Unter- suchung erfaBbaren morphologischen und funktionellen Befunde.