Rilke Und Rodin - Auf Der Suche Nach Der Wahren Art Des Schreibens
Rilkes Rodin-Monographie wurde von der Forschung bislang als Schwellentext gelesen, soll doch der jugendstilbewegte Dichter unter dem Einfluss des grossten Bildhauers der Jahrhundertwende seine subjektive Stimmungslyrik uberwunden und zum -Sachlichen Sagen- der Dinggedichte gefunden haben. Obgleich Rilke sich, einer romantischen Tradition folgend, lebenslang als Schuler Rodins stilisiert, tragt die Schrift den Charakter eines eigenstandigen literarischen Entwurfs. Rilke projektiert in Rodin seinen Meister, um an dessen Plastiken die eigenen produktionsasthetischen und poetologischen Pramissen formulieren zu konnen. Der unter dem Signet einer Kunstmonographie publizierte Text ist somit als dichterisches Analogon des Rodinschen OEuvres und als Erweis der eigenen Poetik zu vestehen."