Im Bereich der qualitativen Sozialforschung haben wir es seit nunmehr einem Viertel Jahrhundert mit einer erstaunlich dynamischen und durch hohes Engage ment getragenen Entwicklung zu tun. Obschon an den Universitäten - wenn wir uns an der Stellenausstattung orientieren - den qualitativen Methoden in der Lehre nach wie vor eine vergleichsweise marginale Stellung zugewiesen wird, können wir au ßergewöhnliche methodische Fortschritte verzeichnen - insbesondere aufgrund des zunehmenden Interesses in der jüngeren Generation. Angesichts der Dynamik und Offenheit der Entwicklung in diesem Bereich mag es gewagt erscheinen, ,,Hauptbegriffe" ausmachen zu wollen. Es hat sich jedoc- und dies konnte aufgrund unserer Erfahrungen mit der Arbeit an diesem Band be stätigt werden - ein Kanon methodischer Verfahrensweisen herausgebildet, der methodologisch gut begründet ist und dessen Grundbegriffe empirisch erprobt und theoretisch ausgearbeitet sind. Der Zugang über die Systematik von Begrifflichkei ten erscheint besonders geeignet, um denjenigen, für die das Terrain der qualitati ven Methoden Neuland ist, einen strukturierten Überblick zu vermitteln. Bei der Erstellung des Bandes sind wir folgenden Weg gegangen: Wir haben ausgewiesene Fachleute der unterschiedlichen und derzeit wichtig sten Richtungen, Strömungen, "Schulen" oder Methodologien qualitativer For schung gebeten, die zentralen Artikel zu verfassen. Die in diesen Artikeln von den Autor(inn)en selbst ins Zentrum gerückten Begriffe haben wir ergänzend in unsere Begriffsliste aufgenommen. Auf dieser Grundlage haben wir in einigen Fällen um zusätzliche kleinere Artikel gebeten.