Der Regensburger Gräzist Ernst Heitsch († 2019) hat nach seiner Emeritierung seine Gesammelten Schriften in drei Bänden selbst herausgegeben. Da er nach Abschluss dieser Sammlung 15 Jahre lang weiterpubliziert hat, sollen hier in einem vierten Band die kleineren Arbeiten aus dem Spätwerk präsentiert werden.
Der Band versammelt Studien aus den Jahren 2001 bis 2017, die in Zeitschriften, Akademieabhandlungen und Sammelbänden veröffentlicht sind. Sie gelten Homers Ilias, Platon, Thukydides und dem Apostel Paulus. Dazu kommen ein hier erstmals veröffentlichter autobiographischer Brief aus dem Jahr 2008 und ein ergänztes Schriftenverzeichnis. In vielen dieser Arbeiten nimmt Heitsch Gedanken auf, die ihn viele Jahrzehnte lang beschäftigt haben, und betrachtet sie vor dem Hintergrund eines langen Forscherlebens neu. Charakteristisch für sein Spätwerk ist außerdem, dass es nicht allein an den Fachphilologen adressiert ist, sondern auch einer weiteren Leserschaft die Einsicht vermitteln möchte, dass die philologisch-wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geistesgeschichte Griechenlands einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, Grundfragen der menschlichen Existenz wenn nicht zu beantworten, so doch hinreichend präzise zu stellen.