Die aktuelle globale und nationale gesellschaftliche Situation verdient Diagnosen wie „tiefgreifende Umbrüche, die ein weiter so nicht mehr zulassen“ (Nicole Burzan), „existenzielle Probleme bzw. Krisen“ (Thomas Scheffer und Robert Schmidt), oder „Vielfachkrisen“ (Alex Demirovic und Andrea Maihofer). Das Verhältnis von Mensch und Natur, von Mensch und Technik, aber auch von Gesellschaft und Wirtschaft befindet sich im krisenhaften Umbruch – in Transformation. Dass Transformation also in ganz unterschiedlicher Gestalt daherkommt, dass sie unvorhersehbar oder unvorhergesehen geschieht, oder dass sie – zumindest von Teilen der Gesellschaft – gewünscht wird, und vielleicht gerade nicht das Normale konstituiert, sondern Anomalien, Dystopien und Utopien mit sich führt, sind unsere Ausgangsüberlegungen für diesen Band. Der Band beinhaltet Beiträge, die Transformation in ihrer Widersprüchlichkeit zum Thema machen, in konzeptioneller oder empirischer Absicht und auf ganz unterschiedlichen sozialen Feldern.