Die Biomechanik hat sich in den letzten 20 Jahren in vielen Wissenschaftsgebieten etabliert. Die Forschungsergebnisse finden in unterschiedlichen Bereichen so u.a. in der Prothetik, Orthopädie, der Arbeitsplatzgestaltung, in der Prävention und Rehabilitation, der Medizin und natürlich im Sport Anwendung.
So selbstverständlich diese Entwicklung von statten geht, umso bedenklicher erscheint der nachweisliche Rückgang naturwissenschaftlicher Grundkenntnisse der Absolventen unseres Schulsystems.
Bewegungen des Menschen, insbesondere sportliche Bewegungen, können vordergründig nur als mechanische Bewegungen (Ortsveränderungen in der Zeit und im Raum) erfasst und bewertet werden. Für diesen Prozess der Bewegungsbeobachtung und Bewegungsanalyse sind grundlegende biomechanische Gesetze und Zusammenhänge unabdingbare Voraussetzungen.
Anliegen dieses Lehrbuches ist es, mechanisches und biomechanisches Grundwissen über die sportlichen Bewegungen zu vermitteln.
Diesem Grundsatz entspricht der formale Aufbau des Buches. Es werden zu jedem Thema Texte formuliert und wesentliche Erkenntnisse als Merksätze gekennzeichnet. Die Abschnitte und Kapitel schließen mit Fragestellungen und Aufgaben zum Inhalt.
Ausgehend von einem Vier-Komponenten-Modell werden im Kapitel 2 in knapper Form die Zugänge der sportwissenschaftlichen Disziplinen zur Beschreibung sportlicher Bewegungen vorgestellt und dabei Ziele und Aufgaben der Biomechanik markiert.
Ein Exkurs in mathematische Grundlagen dient zur Vermittlung wesentlicher mathematischer Merkmale, Zeichen und Funktionen und zum Verständnis mechanisch-biomechanischer Gesetze und Zusammenhänge.
Im vierten Kapitel werden die klassischen mechanischen Grundlagen der Kinematik und Dynamik (Kinetik und Statik) vorgestellt.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit den biomechanischen Voraussetzungen des menschlichen Bewegungsapparates. Differenziert werden in drei Abschnitten der passive und der aktive Bewegungsapparat sowie die Muskelkraftfähigkeiten dargestellt.
Das sechste Kapitel dient der beispielhaften Umsetzung und Anwendung biomechanischer Erkenntnisse in ausgewählten Sportarten. Dazu zählen Schwimmen, Rudern, leichtathletischer Sprint, Weit- und Hochsprung sowie ausgewählte Techniken der Zweikampfsportart Judo.
Potsdam im September 2004
Ditmar Wick
Ditmar Wick, geb. 1953 in Königs Wusterhausen. 1974 bis 1978 Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin, Diplomlehrer für Sport und Geografie.
Bis 1982 Forschungsstudium mit abschließender Promotion zu biomechanischen Fragen im Rudern.
Bis 1984 Assistent an der Humboldt-Universität zu Berlin mit Lehrverpflichtungen in der Biomechanik und Sportmotorik.
Ab 1984 bis 1987 Aspirantur am Institut für Sportwissenschaft der Universität Potsdam.
1987 Habilitation und anschließend tätig als Oberassistent im Bereich Sport und Bewegung.
Seit 1992 eigenständige Lehre und Forschung als Privatdozent in der Biomechanik und der Bewegungswissenschaft an der Universität Potsdam, als Gastdozent an der Universität Magdeburg und an der staatlich anerkannten Schule für Physiotherapie in Potsdam