Was zeichnet das Tun des Kunstlers aus, wie artikuliert sich sein Tun im Bild und wie manifestiert sich das Tun des Bildes selbst? Die Idee der poiesis beschreibt die produktive Kraft des Kunstlers, dessen Wirken auf ein Hervorbringen zielt; sie umschreibt aber auch ein Handeln des Bildes. Was genau das kunstlerische Schaffen kennzeichnet, unterliegt permanenten Veranderungen. So hat sich im 20. Jahrhundert, angesichts von ready mades und performativer Kunst, der Gedanke vom schoepferischen Produzenten zunehmend hin zu einem Vermittler asthetischer Erfahrungen verschoben, und damit zu einer anderen Form des 'Agierens'. Die Idee der kunstlerischen Produktivitat ist vor allem auch von den Kunstlern selbst zum Thema gemacht worden - in ihren Werken ebenso wie in kunstlerischen Selbstreflexionen uber die asthetische Praxis in Traktaten, Lehr- und Handbuchern sowie in Selbstbeschreibungen. Der vorliegende Band behandelt daher neben Fragen des kunstlerischen Vorgehens, der Technik, des Materials und der Arbeitsbedingungen auch die Wechselwirkung zwischen dem kunstlerischen Artefakt und dem Kunstler, zwischen einem >Handeln der Bilder< im weitesten Sinne und dem bildnerischen Akt