Aus Anlass der funfzigjahrigen Wiederkehr der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz werden die Konsequenzen thematisiert, die sich fur die Padagogik aus der Tatsache von Auschwitz ergeben. Somit wird eine Diskussion wieder aufgenommen, die seit 1989/90 weithin zum Erliegen gekommen ist. Dabei symbolisiert Auschwitz einen padagogisch mitzuverantwortenden Tatbestand. Auschwitz hat den Mythos ("relativ") autonomen padagogischen Denkens endgultig notorisch werden lassen, und die traditionellen padagogischen Kategorien sind durch die geschichtliche wie gegenwartige Tatsache systematischer Menschenvernichtung eindringlich in Frage gestellt. Indem die Autor(inn)en unterschiedliche Aspekte der Theorie und Praxis von Erziehung in ihrem Verhaltnis zu Auschwitz reflektieren, versuchen sie dazu beizutragen, die Padagogik auf deren Verantwortung fur die Ermoeglichung von Mundigkeit der nachwachsenden Individuen hinzuweisen.