In unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen werden aktuell Events als Element posttraditionaler Vergemeinschaftungsformen, als massenmediales Phänomen, als organisationale und koordinatorische Aufgabe sowie als Instrument oder auch Resultat der Stadtentwicklung und Reurbanisierung diskutiert. Die Gesellschaft im Allgemeinen und Städte und Regionen im Speziellen stehen demnach unter Eventisierungsdruck. Diese auch empirisch beobachtbare Entwicklung kann zum Einen als Bedarf nach außeralltäglichen, alle Sinne ansprechenden ‚totalen Ereignissen‘ begriffen werden. Zum Anderen lässt sich die urbane Eventisierung auch als eine Reaktion auf stadtpolitische und -planerische Probleme verstehen. Urbane Events sollen einer Stadt bzw. einer Region punktuelle Aufmerksamkeit in einer globalisierten und me-dialisierten Gesellschaft verschaffen, sollen das politisch-administrative System aus dem bestehenden Konsens-Zwang-System einer Stadt bzw. einer Region befreien und sollen nicht zuletzt die wirtschaftliche Transformation einer Stadt bzw. einer Region beflügeln.
In diesem interdisziplinär angelegten Sammelband soll der Diskurs über „Urbane Events“ aufgegriffen, aktuelle Entwicklungen zusammen geführt und die einschlägigen Reflexionen dergestalt weiter vertieft werden. Diskutiert werden sollen Fragen wie die danach, ob urbane Events derlei Hoffnungen und Erwartungen erfüllen können, welche wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Effekte sie kurz- und langfristig erzeugen, wie sie sich auf Infrastrukturerneuerungen auswirken und welche organisatorischen, sozialen und ökologischen Folgen sie nach sich ziehen.