Unterhaltung nimmt in den Medien mehr und mehr Raum ein. Auch der seriöse Journalismus setzt im Kampf um die Aufmerksamkeit des Publikums verstärkt auf ,,Infotainment". Statt über Beschlüsse der Regierung wird über Hollywoodstars berichtet. Verfassungsgerichtsentscheidungen weichen Vaterschaftsklagen. Krisenherde sind nicht mehr im Nahen Osten, sondern in der unmittelbaren Nachbarschaft zu finden. Politik wird personalisiert und emotionalisiert. Der Kommunikationswissenschaftler Uli Bernhard untersucht an ausgewählten regionalen Tageszeitungen, wie weit die ,,Infotainisierung" der Politikberichterstattung in der deutschen Presse fortgeschritten ist. Aus verschiedenen Unterhaltungstheorien werden journalistische Gestaltungsmittel mit hohem Unterhaltungspotenzial abgeleitet. Darüber hinaus wird erörtert, welche Folgen Unterhaltung in der politischen Berichterstattung hat und wie sie aus demokratietheoretischer Sicht zu bewerten ist. Es zeigt sich, dass ,,Infotainment" nicht zwangsläufig negativ zu beurteilen ist, sondern auch positive Auswirkungen haben kann. Das Buch richtet sich an Medienwissenschaftler und Politologen ebenso wie an Journalisten und ein breites sozialwissenschaftlich interessiertes Publikum.