Wie kein anderer evangelischer Theologe hat Karl Barth die theologische Diskussion des 20. Jahrhunderts angeregt. Er trieb die dogmatische Reflexion durch seine Neufassung reformatorischer Einsichten voran und begleitete in kritischer Zeitgenossenschaft das kirchliche und politische Geschehen seiner Zeit. Michael Beintker beleuchtet in seinen Studien entscheidende Weichenstellungen im Werk Barths wie die Bedeutung der 'Dialektik' in seiner frühen Theologie und seine Beschäftigung mit Anselm von Canterburys Buch über den ontologischen Gottesbeweis. Theologiegeschichtliche Untersuchungen zum Offenbarungsverständnis in der Zeit der Weimarer Republik und zur kritischen Auseinandersetzung mit den Zeitgenossen Dietrich Bonhoeffer und Friedrich Gogarten bilden neben Studien zur politischen Ethik Barths die weiteren Schwerpunkte des Bandes. Auf diese Weise werden unterschiedliche Zugänge zu einer Theologie eröffnet, die auch in der Gegenwart theologisches und kirchliches Denken herausfordert und ihre eigentliche Wirkungsgeschichte noch vor sich hat.