Beim Nachdenken A"ber Kirchengemeinschaft muss die Gemeinde als primAres Sozialisationsfeld des Glaubens die ihr zustehende Aufmerksamkeit erfahren. Leben ereignet sich in bewegter Kommunikation zwischen Menschen. Auch die A"berregionalen ZusammenschlA"sse sind nur in dem MaA lebensfAhig, wo solche Begegnungen ermAglicht und eigens gefArdert werden. Das bedeutet, dass man die gesamtkirchlichen Organisationsfelder mit den Kommunikationsprinzipien des modernen Gemeindeaufbaus verknA"pfen muss, wenn Kirchengemeinschaft mehr sein soll als eine Strukturfeststellung. Im Dialog der Kirchen ist Kirchengemeinschaft heute ein vordringliches Akumenisches Thema, das in den letzten Jahrzehnten vor allem durch die Leuenberger Konkordie an Gewicht gewonnen hat. Demnach kAnnen konfessionsverschiedene Kirchen unbeschadet ihrer rechtlichen SelbststAndigkeit in uneingeschrAnkter gottesdienstlicher und geistlicher Gemeinschaft stehen und dabei ein glaubwA"rdiges Tatzeugnis ihrer Einheit ablegen. So betrachten die evangelischen Kirchen Kirchengemeinschaft als eine in verschiedene Richtungen gestaltbare, von organisatorischer PluralitAt und Vielfalt geprAgte kirchliche Daseinsform, die in der vollen Gemeinschaft in Wort und Sakrament grA"ndet, sich aus ihr speist und von ihr zusammengehalten wird. Dieses VerstAndnis stAAt bei Akumenischen Partnern immer wieder auf Skepsis; sie befA"rchten, dass das dabei vorausgesetzte VerstAndnis kirchlicher Einheit undeutlich bleibt. Man muss also zeigen kAnnen, weshalb die PluralitAt von Bekenntnistraditionen einen biblisch gerechtfertigten Reichtum darstellt und der Einheit und KatholizitAt der Kirche produktiv dient, statt sie zu behindern.