Die Friedensbewegung, tlkologiebewegung und entwicklungspoliti- sche Aktionsgruppen haben in den letzten Jahren eine vehemente in- haltliche und zahlenmiiBige Entwicklung zu verzeichnen. Sie sind in ihrer Gesamtheit zu einem zunehmend bedeutenderen Faktor in der politischen Auseinandersetzung in der Bundesrepublik aber auch in anderen westlichen Industrienationen geworden. Hunderttausende von Menschen engagieren sich nicht nur auf GroBdemonstrationen in Bonn und anderswo, sondern vor aHem in zahHosen kleinen Ini- tiativen vor Ort gegen die Bedrohung durch immer mehr atomare Waffen, mit immer groBerer Vernichtungskraft, gegen eine stiindig fortschreitende okologische Zerstorung und gegen eine Politik, die das Ungleichgewicht zwischen den Industrienationen und den Ent- wicklungsliindern stiindig vergroBert und somit ursiichlich das Elend in der 3. Welt bewirkt. Sie engagieren sich fur den Frieden, fur ein partnerschaftliches Verhiiltnis zur Natur, fur ein menschliches Leben in der, einen Welt'. In ihrer Summe werden die Friedensinitiativen, okologischen Aktionsgruppen und 3. Welt-Initiativen zu einer umfas- senden, Oberlebensbewegung'. 1m Verlauf ihrer politischen Widerstandsarbeit bewirken die neuen sozialen Bewegungen eine Vielzahl von Lernprozessen bei ihren Mitgliedern und entwickeln eigenstiindige Formen organisierten Lernens, die gekennzeichnet sind durch inhaltliche Parteilichkeit, Aktionsbezogenheit und eine weitgehende Selbstbestimmung und Selbstorganisation des Lernprozesses. Dieses, andere Lernen' doku- mentiert sich nicht in einem geschlossenen, umfassenden Bildungs- konzept oder gar Curriculum, sondern stellt sich, der Vielfalt der Bewegung entsprechend, als die Summe zahlreicher voneinander unabhiingiger und hochst unterschiedlicher selbstorganisierter Lernprojekte dar. Dieses Buch stellt zwOlf dieser Lernprojekte aus der Friedens- tlkologie- und 3. Welt-Arbeit vor.