Den Unternehmerdachverbänden wird heute oft vorgehalten, dass sie im Zeitalter von Europäisierung und Globalisierung als Vertreter unternehmerischer Interessen an Relevanz verloren hätten. Ressourcenstarke Konzerne seien demnach in der Lage, ihre Positionen eigenständig gegenüber den politischen Entscheidungsträgern zu artkulieren. Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, ob der europäische Integrationsprozess tatsächlich zu einem Bedeutungsverlust der nationalen Unternehmerdachverbände geführt hat oder ob die mit der Entstehung supranationaler Organe einhergegangene Erweiterung des Aufgabenspektrums der Verbände deren Position als intermediäre Instanzen gestärkt haben könnte. Es wird die Entstehungsgeschichte der Europäischen Union skizziert und deren Auswirkung auf die Artikulationsmöglichkeiten von Verbänden analysiert. Dabei wird sowohl auf die institutionellen Bedingungen auf europäischer Ebene als auch auf die nationalen Staat-Verbände-Beziehungen in Deutschland und Großbritannien eingegangen. Das Buch richtet sich an Sozialwissenschaftler, die einen Einblick in die Wege verbandlicher Interessenvermittlung gewinnen möchten sowie an Wirtschaftsverbände und Unternehmen.