Der Gerichtsstand des Vermoegens ( 23 ZPO) ist seit uber 100 Jahren umstritten und wird immer wieder als "beziehungsarm" und "exorbitant" kritisiert. Die vorliegende Untersuchung will seine Entstehungsgeschichte nachzeichnen und damit einen rechtshistorischen Beitrag zur aktuellen Diskussion uber die Norm und ihre Auslegung leisten. Die Arbeit setzt sich dabei auch mit dem vom Bundesgerichtshof seit 1991 geforderten Inlandsbezug auseinander. Die Rekonstruktion der Vorschrift vom Gemeinen Recht uber verschiedene Partikularrechte bis zur Fassung der CPO von 1877 gibt einen UEberblick uber die Entwicklung des Prozessrechts im 19. Jahrhundert. Sie zeigt, dass die Wurzeln des Vermoegensgerichtsstandes nicht im forum arresti liegen, sondern rechtssystematisch im Gerichtsstand des Landsassiats. Zum Schluss steht die Frage, welchen Weg der historische Befund fur die Zukunft des Vermoegensgerichtsstands weist.