Die derzeit sich entwickelnde Globalisierung lasst interkulturellen Austausch erforderlich werden, welcher - in wechselseitiger Offenheit und Erganzungsbereitschaft unternommen - zu innerer Bereicherung der daran Beteiligten zu fuhren vermag. Diese Arbeit leistet einen Beitrag zu derartigem Austausch. Sie wurde von einer Taiwanerin verfasst, die sich anlasslich eines mehrjahrigen Deutschlandaufenthaltes intensiv mit europaischer Mentalitat und insbesondere mit Hegelschem Philosophieren befasste. Die Studie besteht aus einem "kontrapunktischen" Vergleich zwischen Hui-neng, der die spezifische chinesische Form des Zen-Buddhismus massgeblich beeinflusste, und Hegel, der die typisch europaische Logostradition im Kontext eines subjektozentrischen Denkansatzes reprasentiert. Es wird eine komplementare Gegensatzlichkeit zwischen asiatischem und europaischem Denken herausgearbeitet, wobei jenes als Identitat mit schwach akzentuierter Differenz und dieses als Differenz mit schwach akzentuierter Identitat charakterisiert wird. Empfangliche Offenheit, welche im buddhistischen Nichts impliziert ist, ergibt hierbei - in Verbindung mit individualisierender Strukturierung, welche fur Hegelsche Dialektik kennzeichnend ist - die Einsicht ins Ganze eines binnendifferenzierten Einheits-Vollzugs. Im Horizont desselben lasst sich die antithetische Schroffheit der Hegelschen Geschichtsphilosophie uberwinden und ein universal gultiges Seins- und Wirklichkeits-Konzept ermitteln: Es wird der UEbergang von sukzessiv-relativer zu integrativ-absoluter Betrachtungsweise vollzogen.