Diese Arbeit untersucht die Rolle Frankreichs auf dem afrikanischen Kontinent in der Zeit des Kalten Krieges. Sie zeigt, mit welchen Politikinstrumenten sich Frankreich Einfluss sichern und aufrecht erhalten konnte, trotz formaler Unabhangigkeit der afrikanischen Staaten. Im Zentrum steht die Rolle Frankreichs wahrend des politischen Machttransfers in der formativen Zeit unmittelbar vor und nach 1960. Einfluss wurde perpetuiert durch wechselnde Strategien Frankreichs, sich unter dem Schirm des bipolaren Systems als alternative Weltmacht und dabei als "Freund des Sudens" zu prasentieren. Methodisch wird das diachrone Schema aufgebrochen zugunsten einer synchronen Analyse dreier strukturell relevanter Ebenen: das internationale System, das politische Regime, sowie die politische Kultur des Handelns. Ihre Dichte und Interdependenz eroeffneten Frankreich Handlungsspielraume, die zu jenem Selbstverstandnis beitrugen, das als Ziel franzoesischer Aussenpolitik galt, namlich eine Grossmacht mit Weltgeltung zu sein.