Thema dieser Dissertation ist die Theorie (Teil I) und Praxis (Teil II) einer biblischen Exegese und Hermeneutik, die sich in den letzten vierzig Jahren an der theologischen Fakultat der Universitat von Amsterdam herausgebildet hat. Die wichtigsten Wegbereiter und gegenwartigen Vertreter dieser sogenannten 'Amsterdamer Schule' sind Calvin, Barth, Miskotte, Buber, Rosenzweig, Breukelman und Deurloo. Inhaltliche Schwerpunkte sind: die hohe Bedeutung des AT in seiner kanonischen Anordnung als Tenach (Thora-Propheten-Schriften); Einheit der Schrift; vorrangig synchrone statt diachrone Exegese; eine Hermeneutik - verstanden als Methodologie der Exegese -, die ihre Prinzipien textimmanent entwickelt sowie eine besondere Nahe zur judischen Tradition. Die exegetische Praxis der 'Amsterdamer Schule' wird am Beispiel der Schilfmeererzahlung in Ex. 13,17-14,31 expliziert. Ziel der Arbeit ist es, die Theorie und Praxis der 'Amsterdamer Schule' darzustellen, kritisch zu wurdigen und fur deutschsprachige Leserinnen und Leser nachvollziehbar zu machen."