Klassifikationsgesellschaften sind die technischen Überwachungsorganisationen der Seeschiffahrt. In jüngerer Zeit sind sie verstärkt Ansprüchen Dritter ausgesetzt, mit denen sie keine Vertragsbeziehungen unterhalten. Diese Tendenz ist weltweit zu beobachten, wie aktuelle Fälle vor englischen, neuseeländischen und US-amerikanischen Gerichten belegen. Dritte versuchen sich vor allem im Anschluß an Schiffskatastrophen, aber auch im Zuge von Schiffsverkäufen, an einer Klassifikationsgesellschaft schadlos zu halten. Jürgen Basedow und Wolfgang Wurmnest untersuchen, welche Ansprüche solchen Dritten nach deutschem Recht gegen eine Klassifikationsgesellschaft zustehen und welche Bedeutung hierbei Haftungsbeschränkungen zukommt, die eine Klassifikationsgesellschaft mit ihren Vertragspartnern vereinbart. Somit steht die privatrechtliche Haftung von Klassifikationsgesellschaften im Mittelpunkt dieses Buches; ihre Haftung für hoheitliches Handeln wird nur am Rande gestreift. Die Autoren arbeiten die Problematik rechtsvergleichend auf und beziehen dabei das australische, englische, französische, neuseeländische und US-amerikanische Recht ein. Die von ihnen vertretene Lösung steht im Einklang mit dem fein austarierten System der Haftungsverteilung und -beschränkung des internationalen Seerechts, welches maßgeblich durch völkerrechtliche Übereinkommen geprägt wird.