Diese Goldene Kutsche ist ein fürstlicher Staatswagen vom Typus der in Frankreich seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entwickelten „grand carrosse". Zahlreiche Forschungen haben während der letzten Jahre das Wissen um das repräsentative Fahrzeug vermehrt, dennoch bleibt die Goldene Kutsche ein vom Reiz des Geheimnisvollen umgebenes Zeugnis barocker Hofkultur. Entstanden ist das Gefährt vermutlich um 1710 in Paris. Spätestens in den 1730er Jahren war es jedenfalls im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen vorhanden und diente mehreren Sondershäuser Fürsten als Staatswagen. Vergleichbare Prunkkarrossen existieren heute nur noch sehr wenige - hervorzuheben sind diejenigen in London, Stockholm, Lissabon und Petersburg. Das repräsentative Fahrzeug wurde durch die prächtige Ausstattung zum Kunstwerk erhoben. Hergestellt aus Holz, beschlagen mit geschmiedetem, gegossenem und getriebenen Metall, geschmückt durch Vergoldung und Bemalung, versehen mit einer exklusiven Textil- und Lederausstattung, steht die älteste in Deutschland erhaltene „grand carrosse" exemplarisch für ihre Epoche.