Zu der Zeit, als die Menschen Organisationen so zu organisieren begannen, dass an deren Spitze Führer standen, die sich nicht mehr über Herkunft, Besitz oder Be gnadung legitimieren sollten, sondern über Können und Erfolge, verbrachte man viel Zeit damit, die Ungewissheit des Erfolgs durch wissenschaftliches Wissen in Gewissheit zu transformieren. Man wollte wissen, wie sich das Verhältnis von Zweck und Mittel optimieren ließe und wie sich über die Kombination von Befehl und Gehorsam -also über Macht -Konflikte überbrücken ließen. Von der Wissen schaft erwartete man Erklärungen und Prognosen, aus denen Handlungsempfeh lungen abzuleiten waren. Die wissenschaftliche Forschung und Theoriebildung lie ßen sich auf breiter Front fur dieses Projekt der Organisation der Organisation einspannen. Schon zu dieser Zeit, als noch die Hoffnung überwog, einzig richtige Antwor ten auf die Frage nach dem 'Wie' der Organisation zu finden, betrachtete man eine Organisation als ein System, aber dieses System war gedacht als eine Maschine, die -versehen mit dem richtigen Input -den gewünschten Output lieferte: Ein ar beitsteiliges Vorgehen verschaffte nicht nur in der Produktion von Stecknadeln Vorteile, das wissenschaftliche Erfassen der Arbeitsschritte erhöhte nicht nur beim Verladen von Eisen die Produktivität, und die Verwendung eines Fließbandes ver ringerte nicht nur beim Automobilbau die Produktionszeiten. Diese bekannten Bei spiele von Smith (1908), Taylor (1913) und Ford (1923) prägten nachhaltig die mechanistischen Vorstellungen von einer Organisation.