Toleranz – eine Haltung, die in westlichen Gesellschaften wie kaum eine andere mit Nachdruck gefordert und mit Vehemenz verteidigt wird. Insbesondere eine tolerante Haltung gegenüber fremden Ansichten, Standpunkten und Überzeugungen wird von vielen als unverzichtbare Bedingung für das Gelingen eines demokratischen Miteinanders angesehen. Gleichzeitig wird kontrovers diskutiert, wo eigentlich die Grenzen einer toleranten Pluralität verschiedener Meinungen gezogen werden sollen. Welche Ansichten sind noch tolerabel, und welche nicht?
Mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Diskurse und vor dem Hintergrund umfassender Kenntnisse der philosophischen Toleranzforschung überprüft Dominik Balg kontrovers diskutierte Minderheitenpositionen auf ihre Tolerierbarkeit und entwickelt vor diesem Hintergrund einen klaren Kriterienkatalog, mit Hilfe dessen sich die Grenzen einer toleranten Haltung sinnvoll ziehen lassen. Darüber hinaus widmet er sich der Frage, was eigentlich jenseits unsererToleranzgrenzen liegen sollte und wie man verantwortungsvoll mit Positionen umgehen kann, die nicht mehr tolerabel sind.